Turmbau von Babylon – Menschen wollten schon immer hoch hinaus. Durch Superlative in Architektur, Kultur und Gesellschaft schaffen wir uns Denkmäler der Ewigkeit. Doch die Fassade bröckelt.

Helden, Eroberer, Krieger und schließlich Sieger – Sagentum und Märchen berichten fast ununterbrochen von den ruhmreichen Taten tapferer Männer und holder Frauen. Doch nicht nur das – die Historie ist übervoll von Lebensgeschichten verschiedenster Persönlichkeiten, die Unglaubliches auf die Beine gestellt haben, heldenhaft Krisen bewältigten und die Welt veränderten. Irgendwie ist unsereins darauf programmiert, sich zu beweisen, sich selbst zu verwirklichen und es allen zu zeigen, um so als unvergesslich in die Geschichte einzugehen. Hier haben wir es mit einer tiefen, uralten Sehnsucht der Menschheit zu tun – wahrgenommen und gesehen zu werden. Bejubelt und als Held gefeiert. Auf dem Cover eines Hochglanzmagazins abgedruckt oder in TV-Shows interviewt. Ein jeder wünscht es sich auf eine andere Weise, irgendwie groß rauszukommen und alle Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Doch der Gedanke daran, Großes leisten, viel wagen und einiges aufgeben zu müssen, lässt uns allzu schnell an diesem Vorhaben scheitern. Wir sehen uns als einer von vielen, auswechselbar, vergänglich und bloße Zahl einer Statistik.

WAS KANN ICH SCHON BEWEGEN?

Ich ertappe mich sehr oft dabei, mich klein und bedeutungslos zu fühlen, nach einem Fehler schnell die Schultern hängen zu lassen oder mich als machtlosen Teil einer großen Reaktionskette zu sehen. Ich werde eh nie etwas bewegen können. Wer würde denn ausgerechnet mich fragen? Kennst Du diese Gedanken? Welcome in the club, my friend! Und an dieser Stelle habe ich zwei Nachrichten für Dich – ein gute und eine schlechte. Nehmen wir zuerst die schlechte: es gibt jemanden, der genau weiß, wie viel Potential Gott in Dich gelegt hat und darum Zweifel streut, um Dich auszumerzen, zu lähmen und schließlich handlungsunfähig zu machen.

Es mag sein, dass Du nicht gläubig bist und die Existenz aller transzendalen Wesen – so auch die eines Widersachers, eines Teufels – leugnest. Es geht hier auch nicht darum, Dir eine bestimmte Weltanschauung aufzudrängen. Doch schon seit Menschengedenken entscheidet sich vieles an zwei großen Fronten – dem Guten und Bösen. Früher oder später steht ein jeder von uns dort und muss sich entscheiden. Oft liegen wir falsch und so gibt es leider in eines jeden Menschen Leben Lügen. Viele kleine und große Unwahrheiten, die irgendwann einmal über uns ausgesprochen wurden, an uns nagen und uns schließlich in gewisser Weise ausschalten.

Nun aber die gute Nachricht: es ist schlichtweg ein einziger Schwindel, dass Du klein, unbedeutend und wertlos bist, ja nie zu Deiner Entfaltung kommen könntest, da Du eh nur eine Null seist! Und es ist fatal, dass wir Lügengeschichten schon immer so viel mehr Glauben geschenkt haben als der Wahrheit selbst. Aber das kann sich ändern! Wie finde ich einen Ausweg aus Lüge und Flunkerei? Was ist die Wahrheit? Und was kann ich letztendlich wirklich bewirken?

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AUS KLEIN MACH GROSS

Vor zwei Jahren habe ich im August einige Wochen in einer meiner Lieblingsstädte – zumindest was Kultur- und Kunstschätze angeht – verbringen dürfen: Rom. Ich erinnere mich genau an den Moment, als ich im Petersdom unter der großen Kuppel stand, überwältigt von all der Pracht um mich herum. Mein Weg führte mich auch hinunter zu den unterirdischen Grabmalen zahlreicher Päpste – allen voran jenem des heiligen Petrus. Doch Petrus ist uns nicht nur als erster Papst aller Zeiten in Erinnerung, sondern als der Apostel, der seinen Herrn verleugnete – rein theoretisch könnte man ihn als den größten Versager unter seinen elf Mitstreitern sehen. Und doch erwählt Jesus ihn, der Fels SEINER Kirche zu sein.

Bitte wie? Eine der schönsten Basiliken der Welt, die über dem Grab und zu Ehren des einen Apostels und Jüngers erbaut wurde, der gegenüber seinem Herrn auf ganzer Linie versagte? Ganz richtig! Bei Gott scheinen also andere Prinzipien zu gelten. Und das kann es auch in der Welt, wenn man einmal den Lauf der Geschichte mit all seinen herausragenden Persönlichkeiten unter die Lupe nimmt. Denn es sind nicht nur die Starken und Mächtigen, die es in die Geschichtsbücher geschafft haben – zu Beginn vieler weltbewegender Ereignisse stehen die Kleinen, Schwachen und Unbedeutenden. Menschen wie Du und ich, die sich morgens missmutig im Spiegel angeschaut haben und zu sich sagten: Ach, was kann ich schon erreichen. Nun ja, die Antwort darauf kannst Du auf zahlreichen Tafeln im Geschichtsunterricht, unzähligen Museen und in Deiner eigenen Erinnerung zweifelsfrei erkennen.

AUF DAS HERZ KOMMT ES AN

Größe und Heldentum beginnen im Herzen – mit einer Entscheidung. Menschen, die Mut zeigen und eine gewisse Risikobereitschaft um des anderen Willen an den Tag legen, haben ein großes Herz. Ein großes Herz für ihre Mitmenschen und deren Anliegen. Und es liegt auf der Hand, dass wahre Helden nicht unbedingt äußere Größe besitzen müssen, um den Sieg den ihren nennen zu können.

Mehr als alles andere behüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus.

Spr 4,23

So wie Gott zuerst auf das Herz schaut, kommt es bei so vielem auf das Herz an. Deine Gedanken, Worte und Taten sprechen Bände davon, wie es in Dir aussieht und lassen Deine Herzenseinstellung erkennen. Und die Tatsache, ob Dir eine Angelegenheit nun Herzenssache ist oder nicht. Dein Herz ist also so etwas wie das ultimative Steuerungszentrum all Deiner Handlungen, in ihm hat alles seinen Anfang. Es bleibt allein Dir überlassen, wie sich die zuerst kleinen und zarten Dinge entwickeln sollen, nur Du kannst die Vorgänge Deines Herzens lenken! Doch wähle in Weisheit, denn jeder noch so kleine Gedanke wird Wellen schlagen und dementsprechend gute oder schlechte Konsequenzen nach sich ziehen.

TREUE IST GRÖSSE

Wie ich oben bereits erwähnt habe, scheitern viele Vorhaben, Versprechungen und Vorsätze allein an dem Gedanken, Großes leisten, viel wagen und einiges aufgeben zu müssen. Das mag an der ernüchternden Beobachtung liegen, dass nicht jeder Schritt und jede Entscheidung sofortige Auswirkungen zeigen – ganz so, wie wir es wünschen würden. Doch alle guten Dinge brauchen Zeit, um wachsen und gedeihen zu können. Wie oft haben Menschen großartige Dinge ins Leben gerufen, durften aber nicht mehr selbst daran teilhaben, weil sie vorzeitig starben? Wie oft gingen einzelne Männer und Frauen einen ersten großen Schritt, um anderen den Weg zu ebnen, und sahen auf diese Weise nicht den Ertrag dessen, was allein ihnen als Verdienst zugeschrieben werden müsste? Sollten wir also nicht einmal mehr geduldig in Treue ausharren, gerade dann, wenn es sich als schwer erweist? Gerade dann, wenn das Ergebnis lange auf sich warten lässt?

Auch wenn wir in unserer Leistungsgesellschaft darauf getrimmt werden, in möglichst schneller Zeit optimale Ergebnisse zu erzielen, so liegt der eigentliche Wert eines Vorhabens nicht darin, was an Nutzen für uns oder andere herausspringt, sondern darin, mit welcher Liebe und Treue wir all die kleinen Vorgänge und Aufgaben verrichten, die zum vorgeschriebenen Ziel führen sollen. Es ist Treue, die einen Menschen wirklich groß macht! Nicht sein Ansehen, sein Beruf, sein Einkommen oder seine gesellschaftliche Stellung – denn das sind alles Dinge, die uns zwar in der Öffentlichkeit glänzen lassen, aber rein gar nichts mit uns als Person zu tun haben. Ein Politiker beispielsweise mag eine gewisse Macht und Größe besitzen – weil sie ihm durch die hierarchische Position gegeben ist. Doch seine eigentliche Größe wird sich in dem entscheiden, wie er in backstage-Bereichen des politischen Lebens handelt und lebt. Dort, wo ihm keine Kameras und Reporter auf Schritt und Tritt folgen. Die entscheidende Frage ist also, ob dieser auch in den kleinen Dingen treu ist oder nicht. Denn wer nicht bei der kleinsten Angelegenheit Treue zeigt, wird es auch nicht bei den großen tun.

VORBEI MIT FAULEN AUSREDEN!

Im alten Testament der Bibel kann man unzählige Male beobachten, dass Menschen ihre Komfortzone verlassen müssen, um einen Neuaufbruch zu ermöglichen. Und das sind ganz oft Personen, die dem Anforderungsprofil eines Helden so gar nicht entsprechen. Männer und Frauen, die sich ihrer Schwäche oftmals allzu schnell bewusst sind und mit Gott verhandeln, ob sich nicht ein geeigneter Kandidat finden würde – Abraham, Moses, Gideon, um nur ein paar zu nennen. Ein jeder von ihnen hat zuerst faule Ausreden. Ein jeder von ihnen findet die besten Argumente, warum ausgerechnet er nicht am Heilsplan mitwirken könne. Und Hand aufs Herz – wir reden uns selbst nur allzu gerne aus ungemütlichen Aufgaben und Herausforderungen heraus.

God doesn´t call the qualified, He qualifies the called.

1 Kor 1,27-29

Aber wer die Geschichten der besagten Personen kennt, weiß auch, dass diese trotz der Widrigkeiten in ihren jeweiligen Auftrag einwilligen und plötzlich befähigt werden zu dem, was sie vorher nicht einmal zu träumen wagten. Es scheint also nicht die entscheidende Rolle zu spielen, was wir von uns aus können oder eben nicht. Es ist also nicht maßgebend, zu was wir aus uns selbst heraus fähig sind oder eben nicht. Das, was zählt, ist Deine Entscheidung, Dein erster Schritt. Die Entscheidung, einem Ruf zu folgen oder eben nicht. Alles andere wird Dir dazugegeben werden. Und da helfen Dir die besten Ausreden nichts mehr!

TRÄUME GROSS!

Ich ermutige Dich heute, dass Du aus Deinem Dich-selbst-klein-machen– und nicht-groß-träumen-wagen-Denken ausbrichst und beginnst, den ach so kleinen und unwichtigen Dingen Bedeutung zu geben, indem Du mit ihnen Geschichte schreibst! Kein Witz! Die wenigsten der großen und bedeutenden Taten wurden von aller Welt bekannten Menschen vollbracht. Leute, wir brauchen neue Geschichtsschreiber! Visionäre. Helden. Und schließlich Sieger. Menschen mit Träumen und Feuer im Herzen! Menschen, die mit ihrer vermeintlichen Normalität alles umkrempeln und der Geschichte einen anderen Lauf geben. Unterschätze nicht das Gewicht der vielen kleinen Schritte, die Du Tag für Tag gehst. Ein Stein, der ins Wasser fällt, zieht weite Kreise um sich – so auch Du. Bleibt also nur noch die Frage, ob Du Deine Chance ergreifen willst? Willst Du Geschichte schreiben? Oder überlässt Du das Schreibzeug lieber den anderen?

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