In den vergangenen Wochen ist die Natur in Gerüchen, Farben, Formen und Musik förmlich explodiert. Von diesem überschwänglichen Geben können wir noch so viel lernen.

Wer in diesen Tagen der Quarantäne das Glück hat, einen größeren Garten zu besitzen oder die Möglichkeit zu ausgedehnten Spaziergängen in Wald und Flur wahrgenommen hat, wird mit Wonne beobachtet haben, wie sehr die Natur ihr Gesicht innerhalb weniger Wochen verändert hat. Dort, wo vorher dürre Äste trostlos an den Bäumen hingen, biegen sich diese nun unter dem Gewicht üppiger Blumenpracht. Die bedächtige Stille des Winters findet durch lustiges Gepiepe, Zwitschern, Surren und Brummen ein jähes Ende. Bäume, Hecken und Sträucher jeglicher Art ersetzen ihre Nacktheit durch ein Farbenkleid verschiedenster Grüntöne und lassen ihre Knospen an allen Ecken und Enden sprießen. Die soeben noch feucht-kalte und marode Luft umhüllt Dich nun mit der Unterschiedlichkeit ihrer blumig-schweren Düfte – ganz so, als wollten sich die großen und kleinen Blüher einen Wettkampf der Wohlgerüche liefern. Wo in der kalten Jahreszeit alles tot und grau erschien, quillt nun neues Leben in all seiner Pracht, voll Freude und kindlicher Lustigkeit, hervor.

Für uns, die wir in diesen Breitengraden leben, ist der Jahreszeitenwechsel nun ja wirklich nichts neues – und doch sind wir, zugegeben, jedes Jahr entzückt, wenn sich der Frühling mit seiner Schönheit und Lieblichkeit auf ein Neues anmeldet. Und weißt Du was – auch in einem Menschenleben kann immer wieder neu der Frühling einziehen. Wie oft spüren wir diesen Winter in uns: (innere) Kälte, Ängste, Zweifel, Verlassenheit, Dinge und Angewohnheiten, die in uns absterben (müssen). Und das Gefühl, dass wir unseren Auftrag an dem Ort, an dem wir stehen, nicht wirklich erfüllen. Dass wir einfach so dastehen wie ein dürrer Baum – zwar verwurzelt, aber ohne Früchte. Doch wissen wir von der Mutter Natur, dass der Einbruch der kalten Jahreszeit nie das Ende allen Lebens bedeutet. Der Frühling wird kommen, wieder und wieder. Eine Zeit lang muss also der Winter herrschen, um die Natur nachher umso mehr in Pracht und Glanz erstrahlen zu lassen. Und das jedes Jahr aufs Neue.

In den beiden letzten Teilen dieser Serie hast Du erfahren, wie Du Dich ganz praktisch zu einer größeren Selbstannahme hervorarbeiten kannst. Wie Du Schritt für Schritt mehr Deinem Ich in die Augen blicken kannst – und das ganz ohne Vorwürfe und Ablehnung. Wenn Du nun an einem Punkt angelangt bist, an dem Du Heilung erfahren durftest und Dich schlussendlich bejahen kannst, ist es an der Zeit, aufzublühen und fruchtbar zu sein! Denn Du bist noch nicht am Ziel, wenn Du Deine Identität gefunden hast – hier geht das eigentliche Abenteuer erst los! Warum? Das ist vergleichbar mit einem Samen, der endlich aus der Dunkelheit des Bodens hervorgebrochen ist und nun mit den ersten zarten Trieben aus der Erde lugt. Es würde diesem nie einfallen, jetzt mit dem Wachsen aufzuhören, denn der eigentlich sichtbare Teil der Pflanze und deren Aufgabe, zu erstarken, aufzublühen und Frucht zu bringen beginnt erst jetzt. Und ich bin davon überzeugt, dass wir Menschen zu mehr geschaffen sind, als bei uns selbst und unserem alleinigen Wohlbefinden stehenzubleiben. Es gibt genug Egoismus und Habgier auf dieser Welt. Nehmen kann jeder, doch gibst Du genauso gern?

Geben ist seliger denn nehmen.

Apg 20,35

Das sagt uns die Bibel in der Apostelgeschichte. Es scheint also auch schon den Menschen früherer Zeitalter ein wenig schwer gefallen zu sein, mit der gleichen Inbrunst, in der man empfängt, zu schenken. Aber überleg Dir einmal: wie anders könnte unser Erdball aussehen, wenn Du und ich ein wenig mehr schenken würden? Uns selbst verschenken? Was also Deine eigentliche Mission ist und wie es weitergeht, wenn Du Dich nach langer Suche endlich selbst gefunden hast, erfährst Du im Folgenden.


LET THE ADVENTURE BEGIN
I. TIT FOR TAT!

Wie Du mir, so ich Dir – diese Redewendung bezieht sich meist auf negative Angewohnheiten oder Verhaltensweisen. Das könnte man jedoch genauso positiv auslegen. So, wie Du in Zeiten der eigenen Not und Dunkelheit (hoffentlich) Hilfe erfahren hast, helfe nun auch anderen! Meine Erfahrung ist, dass sogar ein ganz großes Bedürfnis entsteht, von seiner eigenen Geschichte zu erzählen und Betroffenen Auswege aufzuzeigen. Den Mutlosen neue Hoffnung zu geben. Wenn Du in Deinem Umfeld also junge Frauen (und Männer) entdeckst, denen es ähnlich geht, wie es bei Dir einst der Fall war, dann zögere nicht und biete Deine Hilfe an! It´s Your turn now! Aus Dankbarkeit, dass Dir geholfen wurde, darfst Du nun selber Hilfe und Segen sein. Und weißt Du, was ich in meinen schwierigsten Phasen gelernt habe? Dass man in diesen Zeiten nicht nur für sich selbst wertvolle Erfahrungen macht, sondern diese auch anderen dienlich sein können. Dein Leiden ist nie umsonst! Und ist es nur deshalb, dass die Erkenntnisse aus Deinem Schmerz einem guten Freund die Augen öffnen und dessen Leidensdauer um ein Vielfaches verringern! Denn welcher Mensch, sollten ihm noch so schlimme Dinge widerfahren sein, würde einer nahestehenden und geliebten Person dasselbe Unglück wünschen? Du würdest alles dafür tun, dass es Deinem Freund schnellstmöglich besser geht, nicht wahr? Und das wiederum kann eine solche Bestätigung für Dich werden, dass Du auch hierdurch selbst immer heiler und freier werden darfst!

Das Leben ist ein ständiges Geben und Nehmen, aber dieses Prinzip kommt nur dann in seine volle Funktionalität, wenn wir unseren Teil darin erfüllen! Haben wir also keine Angst, anderen selbstlos zu helfen und uns freimütig zu verschenken! Es kommt der Tag, an dem wiederum Du Hilfe brauchst und froh bist, wenn sich jemand Deiner erbarmt. Nun denn – worauf wartest Du? Runter vom Sofa! Die Welt braucht Dich und Deine Erfahrung!

II. LIFT EACH OTHERS UP!

Wir Frauen haben leider die schlechte Angewohnheit, sehr gerne zu lästern. Unsere vermeintlichen Konkurrentinnen sollen in den Dreck gezogen werden, um sie schnellstmöglich auszuschalten. Dabei wissen wir allzu gut, dass Eifersucht, Hass und üble Nachrede mehr kaputt machen, als dass es irgendjemandem von Nutzen wäre! Und hier muss wohl auch jeder zugeben, dass sich eine vorbildhafte Frau nicht dadurch auszeichnet, möglichst viele ihrer im Weg stehenden Frauen weggeräumt zu haben. Ein Konkurrenzdenken wird Dich stets leer zurücklassen, da Du wieder und wieder feststellen wirst, dass jemand etwas besser kann als Du! Dass ein anderes Mädchen vielleicht schöneres Haar oder scheinbar mehr sichtbaren Erfolg hat. Und schwupps – schon fällst Du wieder in eine Haltung der Undankbarkeit und der Unzufriedenheit. Hier also eine große Bitte, so von Frau zu Frau: lasst uns den Konkurrenzkampf beenden! Lasst uns die Eifersucht und das Vergleichsdenken beiseite legen und stattdessen das Schöne im anderen sehen, ja sogar hervorrufen!

Viele Mädls denken, dass ihnen ein Zacken aus der Krone bricht, wenn sie genau das tun. Ich kann doch nicht die eigenen beautyhacks preisgeben, könnten mich doch in kürzester Zeit alle übertrumpfen! Der Gedanke ist zwar verständlich, doch ganz unbegründet. Dass andere Mädchen rühmliche Eigenschaften besitzen schließt nämlich noch lange nicht aus, dass auch Du welche vorzuweisen hast – ganz im Gegenteil! Wenn Du also die Fähigkeit besitzt, zuerst das Gute in Deinem Gegenüber zu finden und ihm auf unvoreingenommene Weise Hochachtung und Respekt zu erweisen, so macht Dich das umso edler und bewundernswerter. Diese Fähigkeit kennt man vielleicht eher unter dem Begriff des Honourings – den anderen ehren. Meine Beobachtung ist, dass, sobald das Honouring einen festen Bestandteil unseres Alltags bildet, sich in kurzer Zeit vieles ändern kann – Vorurteile werden abgebaut, Streitigkeiten vermieden und das Zusammenleben wertvoll und leicht. Menschen, die ehren, sind liebende Menschen. Und Menschen, die lieben sind schön. Wunderschön sogar! Und wer will schon nicht schön sein?

Daher mein größter Wunsch: lasst uns aufstehen und uns gegenseitig feiern! Und zwar so richtig! Wanna join the party? Werden wir unser jeweils größter Supporter und lernen wir voneinander! Better together, oder wie sagt man da noch einmal? Seien wir Frauen – durch und durch! Und bejahen wir unsere Weiblichkeit mit all ihren Schwächen und Stärken!



III. GO OUT AND BLOOM!

Stell Dir einmal vor, dass es keine der duftenden und bunten Blumenarten mehr geben würde. Nie wieder Blumensträuße oder dekorierte Wohnungen und nunmehr eintönige Landschaften, wo jegliches grün den Ton bestimmt – undenkbar, oder? Und jetzt nehmen wir einmal an, das könnte Realität sein. Aus dem einfachen Grund, dass die Blumen ihre individuelle Schönheit, Farbenpracht und Duftnuancen für sich behalten wollen würden – skandalös, oder? Vielleicht versteht Du schon, worauf ich hinaus will. Vielleicht noch nicht. Lass es mich Dir erklären: Blumen sind geschaffen, um zu blühen, zu duften und uns Menschenkindern eine Freude zu bereiten. Das gelingt diesen auch recht gut, was? Nun sind Blumen zwar, wie wir, Teil der Schöpfung, besitzen aber keine Seele. So manch ein Blumengewächs besitzt eine sehr kurze Blütezeit oder eine durch klimatische Bedingungen sehr beschränkte Vegetationsperiode. Doch interessiert das offenbar recht wenig, wenn man ganz nüchtern betrachtet, mit welcher Kraft und Ausdauer diese sich trotz ihrer Vergänglichkeit entfalten. Sie trotzen allen Umständen, um ihrer Aufgabe gerecht zu werden. Sie entwickeln ausgeklügelte Systeme, um auch schwierige Phasen zu überstehen. Und sie vernetzen sich sogar untereinander, um Artgenossen zu helfen, die beispielsweise an Nährstoffmangel leiden oder mit anderen ungünstigen Voraussetzungen konfrontiert sind.

So, wie die Blumen sich nicht verstecken und eine jede in ihrer ganz eigenen Schönheit Teil der großen Schöpfung ist, so sollst auch Du Dich nicht verstecken! So darfst auch Du aufblühen in Deiner ganzen Pracht und Schönheit! So darfst auch Du Deinen Duft verströmen – in einer Welt, in der es schon genug nach Elend stinkt! Du wurdest an einen ganz bestimmten Ort gestellt – Deine Schule, Uni, Familie, Deine lässige WG oder die liebgewonnene Clique. Und genau dort darfst – das ist alles immer noch ganz freiwillig – Du blühen und fruchtbar werden! Genau dort bist Du das eine Teil, das noch gefehlt hat, um das Puzzle endlich fertigzustellen!

Wenn ein jeder von uns in seinem kleinen Wirkungskreis genau das täte, dann würde es in kurzer Zeit einen Frühling in unseren Herzen geben. Große Veränderungen in Gesellschaft und Politik. Denn all die weltbewegenden Entwicklungen haben ihren Ursprung im Kleinen – bei Dir und bei mir! Ist es also nicht eine unglaublich tolle Sache zu wissen, dass Du wirklich etwas verändern kannst? Dass Du sehr wohl Einflussnehmer auf die ganz großen Anliegen und Bewegungen unseres Zeitalters sein kannst! Bleibt nur noch die Frage, ob Du bereit bist, Dich ohne Angst zu entfalten und fruchtbar zu sein. Versteckst Du Dich noch, oder blühst Du schon?

Am Ende dieser dreiteiligen Serie möchte ich noch einmal auf meine top drei Bücher zur Thematik verweisen, die auch Dir große Hilfe sein können, innere Heilung zu finden und in das Abenteuer Leben einzutauchen – absolute Empfehlung und gerne weitersagen!

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