Weniger ist mehr – das scheint das Motto einer jeden Sommerkollektion zu sein. Wie Du Dich jedoch alternativ kleiden kannst, liest Du im Folgenden.

Liebt ihr den Sommer eigentlich auch so sehr wie ich? Wunderbarste Temperaturen, blauer, wolkenloser Himmel mit strahlendstem Sonnenschein. Bunte Grillabende, viel zu schöne late-night-Dates mit den Liebsten oder erfreuliche Abendbeschäftigungen aller Art, da es super lange hell ist. Und mit den vielen Sonnenstunden, die man täglich abbekommt, trägt man irgendwie gleich ein bisschen Sonne im Herzen mit. Bekommt ein ganz sonniges Gemüt. Aaand: es ist endlich wieder Zeit, die geliebten, luftigen Sommerteile hervorzukramen und mit der Sonne um die Wette zu strahlen. Auch wenn in den letzten Tagen ein Blick aus dem Fenster oder auf das Thermometer das kaum mehr erkennen ließ: wir befinden uns inmitten der letzten und schönsten Sommerwochen. Zwar werden die besagten luftigen Klamotten wohl bald wieder ganz hinten im Schrank landen – dennoch gibt es heute ein paar clothing-Tipps aus meiner ganz persönlichen Sommergarderobe. Be inspired.

Lass mich zuerst ein paar Gedanken zum Thema Sommermode loswerden. Ich habe oben von luftigen Sommerteilen geschrieben. „Luftig“ definieren unzählige Ladies heutzutage in einem Maximum an nackter Haut, wobei nur das Gröbste bedeckt bleibt. Es werden überall Cami-, Crop- und Tanktops getragen. Dazu Hotpants, die gerade so das Gesäß verdecken oder wagemutige Miniröcke. Man möchte natürlich seine top Figur und die ach so braun gebrannte Haut nicht verstecken. Außerdem würde man ja sonst so schwitzen – als wenn das bei den Temperaturen der letzten Jahre noch einen Unterschied machen würde.

LIEGT IN DER KÜRZE DIE WÜRZE?

Versteh das bitte nicht so sehr als Anklage, aber ich finde es alles andere als schön, wenn man sich aller Welt halbnackt darbieten muss! Als Frau hast Du heutzutage sogar leider den Druck, Dich selbst verkaufen und darbieten zu müssen, wenn Du als etwas gelten willst. Wenn Du akzeptiert werden willst, damit ja nicht blöde geredet wird. Weil Dir die Stimmen der Welt sonst einflüstern, dass Du nicht schön genug bist. Du nicht genügend Sex-Appeal hast. Im Endeffekt folgen wir leider zu oft diesen Stimmen, machen alles mit, fühlen uns aber trotzdem nicht wirklich geliebt und anerkannt. Und schlussendlich bleiben wir alleingelassen mit uns selbst und dem großen Durst nach Schönheit und dem Wahrgenommenwerden. Dieses Wahrgenommenwerden, Bestauntwerden und Entdecktwerden entsprechen den tiefsten Sehnsüchten in unseren weiblichen Herzen. Und die Modewelt bietet ja wirklich sehr viele Möglichkeiten, wie man garantiert nicht übersehen wird. Der Ansatz ist bei vielen Bekleidungsstücken so gut, aber die Umsetzung eben nicht so ganz. Denn es ist ganz klar unter Deiner Würde, Dich öffentlich zu entblößen, nur um Anerkennung zu gewinnen. There´s another way! It leads You findin´ Your own beauty that only lays in a person like You! Ich denke, Du verstehst, was ich Dir mit diesen Zeilen sagen will? Also komm mit und lass mich Dir zeigen, wie man es anders machen kann, ohne das geliebte Fashionista-Dasein aufgeben zu müssen.

Ich besitze von Natur aus einen sehr, sehr, sehr hellen Hauttyp und da ich nicht schon zu bald mit Hautkrebs antanzen möchte, war es für mich von klein auf wichtig, mich so gut wie möglich vor der Sonne zu schützen. I mean, machmal gehen die Gesundheit und Lebensqualität schon ein kleines bisschen vor die eigene Eitelkeit, nicht wahr? Also sind extreme Hotpants, Spagettiträgertops und Co. schon aus dem Grund ein absolutes No-Go für mich. Zudem besaß ich schon immer den Drang, ein bisschen anders zu sein. Halt irgendwie ich selbst, wobei Kleidung sehr viel ausmacht. Und wenn man ehrlich ist, laufen – zumindest modetechnisch betrachtet – mehr als genügend gleich aussehende Leute herum. Warum also nicht mal was Eigenes ausprobieren? Hier also eine Liste meiner im Laufe der Zeit entwickelten Summer-faves und must-have-Teile inklusive der Details, die ich daran so liebe. Wer weiß, vielleicht landen Einige davon schon nächsten Sommer in Deinem Schrank…?


WEITE BLUSEN
DIE WICKELBLUSE

Eine super schicke und nicht so häufig gesehene Art von Bluse! Sie liegt relativ luftig um den Oberkörper und wird erst zur Taille hin eng. Auch die Ärmel sind sehr weit und oft bindet man zwei Stoffenden gemäß der Wickelung in einer Schleife oder einem Knoten zusammen. Ein wirklich sehr hübsches Stück, das das Potential in sich trägt, Deine Weiblichkeit auf äußerst liebliche Art zu betonen. Kombinieren tu ich sie gerne mit weiten Hochbundhosen – Mom Jeans, Culotte or whatever.

BLUSEN MIT GLOCKEN- ODER TROMPETENÄRMELN

Mal eine etwas andere Art von Ärmeln, durch die jede Bluse gleich um einiges interessanter wirkt als jedes Schwesterteil in der bunten Welt der Blusen. Glockenärmel werden zum Handgelenk hin immer weiter – das hat dann wirklich etwas von einer Glockenform – oder laufen direkt am Handgelenk in einen engen Bund zusammen. Du fragst Dich jetzt vielleicht, warum man ausgerechnet solch außergewöhnliche Schnittformen tragen sollte? Ist ja zugegeben immer bisschen ein Wagnis, sich mit etwas Neuem, Untypischen in die Öffentlichkeit zu begeben. Ich kleide mich am liebsten klassisch bis elegant, doch gleichzeitig auch immer so schlicht als möglich; aus dem Grund, dass ich dieses gewisse overdressed-Christbaumfeeling gar nicht leiden kann. Mein Grundsatz ist: egal wie fad der Stoff oder das Muster sein mögen – genau solch außergewöhnliche Details und Schnittformen machen das gewisse Wow eines Outfits aus, ohne gleichsam in Extravaganz zu versinken.

HOCHGESCHLOSSENE OBERTEILE
DAS HIGH NECK TOP

Ich bin kein Fan von extremen Ausschnitten, da mich der Gedanke, seine halbe Oberweite zu entblößen, irgendwie anekelt geschweige denn im Ansatz wirklich schön ist. Zumindest empfinde ich auf diese Weise. So glad, dass höher geschlossene Tops und Shirts wieder im Trend sind, wenn man schon unbedingt mal ein Top tragen möchte. Auch hier mag ich am liebsten den kurzen Schnitt zu weiten Unterteilen. Aber auch bei Shirts oder Blusen ist der High Neck Kragen immer ein Hingucker und umspielt ganz gekonnt Deinen Halsbereich, was, so finde ich, viel edler ist, als das Pendant eines riesen Ausschnitts.

MIDI- UND MAXIRÖCKE ODER -KLEIDER
DER WICKELROCK

Ich liebe die Art und Weise, wie diese Röcke fallen! Sie sind eher etwas unkonventionell geformt – durch die Wickelung am Saum nicht nur langweilig gerade, oft auch mit einem seitlichen Schlitz, der ein super angenehmes und luftiges Tragegefühl ermöglicht. Wenn Röcke (oder auch Kleider) denn schon eine derartige Länge besitzen, kann man nichts gegen einen kleinen Seitenschlitz einwenden – solange dieser nicht viel zu hoch einschneidet und tiefe Einblicke ermöglicht. Als ein ebenso unglaublich schönes Detail ist die Schleife anzumerken, die sich durch die zusammengebundenen Enden der beiden Rockteile ergibt.

WEITE HOSEN
DIE CULOTTE-HOSE

In jeder der erhältlichen Längenvariationen – manche der Hosen schon kurz unter Kniebereich endend bis Knöchellänge oder einen Tick länger – lässt die Culotte Dir durch das stets weite Bein super viel Freiraum. Sie fühlt sich beim Tragen einfach herrlich luftig, niemals einengend und die Beine sanft umschmiegend an. Top Begleiter für den Bürojob, den Alltag aber auch schöne Anlässe. Außerdem liebe ich den hohen Bund und die daraus entstehende Taillierung, wodurch die Hosen gleichzeitig eine perfekte Passform besitzen und eine wunderschöne Figur zaubern. Dazu schnappe ich mir dann noch ein kurzgeschnittenes Oberteil – fertig ist der Look.

DIE KAROTTENHOSE

Oh how I love the 80´s! Ich liebe den Retrostyle und alles, was einen Touch von Vintage besitzt. Die Karotte ist vielleicht ein etwas unerwarteter Namensgeber für ein Kleidungsstück, aber die Hosenbeine dieser Variante ähneln tatsächlich der Form einer Möhre. Wir haben es hier mit einer Hochbundhose zu tun, die im Hüft- und Gesäßbereich weiter geschnitten ist und zu den Knöcheln hin zusammenläuft. Die Bundfaltenhose beispielsweise ist ein Vertreter der Karottenhose, die ich besonders liebe. Hergestellt ist diese häufig aus einem sehr edlen Stoff und daher im Büroalltag besonders passend. Auch hier werden – gerade bei schlanken Personen – die Hüfte und der Oberschenkelbereich auf eine sehr unaufdringliche Weise betont und so Deine Weiblichkeit sehr schön unterstrichen, ohne gleich billig zu wirken. Ebenso findet man Karottenhosen oft mit einem dazugehörigen Stoffgürtel, den man im Nabelbereich zu einer schönen Schleife zusammenbinden kann. Wiederum ein schönes Detail, das ein zuerst langweiliges Outfit gleich um einiges aufwertet und -peppt. Wie Du siehst, gibt es neben knallengen Röhrenjeans so viele andere Möglichkeiten, Deine natürlichen Körperformen gekonnt zu zeigen, ohne Deinen Wert und Deine Würde an den Pranger zu stellen. Denn die Würde des eigenen Körpers zu achten bedeutet noch lange nicht, deshalb in Kartoffelsäcken oder Socken in Sandalen herumlaufen zu müssen. Eine Frau hat dann Stil, wenn sie ihren Wert zu schätzen und verteidigen weiß und es nicht darauf anlegt, möglichst viele hungrige Blicke junger Männer zu erhaschen.

PLISSEERÖCKE- UND HOSEN

Auch wenn so mancher meint, dass diese Dinger wie ein Vorhang aussehen und fallen –  I love them! Am besten zu etwas engeren, kürzer geschnittenen Oberteilen kombinieren, denn die Plissierung macht diese Röcke und Hosen nocht luftiger und weiter, als sie ohnehin schon sind. Ein Modegrundsatz in meiner Garderobe, den man hier allgemein festhalten kann:

You take: enge Hose + längeres, weites Oberteil oder weite Hochbundhose + engeres, hochgeschlossenes / weites, kurzgeschnittenes Oberteil. Kombiniere niemals extrem weit mit extrem weit oder extrem eng mit extrem eng. Wenn Du das beachtest, lassen sich durch alle Jahreszeiten hindurch die wunderschönsten, stilvollen Looks zusammenstellen, die doch nie unzüchtig oder aber unmodisch wären.

Clarissa

That´s it, people! Ich kann mit absoluter Sicherheit behaupten, dass ich mich in diesen Teilen wirklich schön und unglaublich wohl fühle, auch wenn sie eben etwas länger oder weiter geschnitten ausfallen, als es der Mainstream trägt. Aber genau das ist der Clue an der Sache: die besagten Kleidungsstücke betonen Deine ganz persönliche Schönheit sehr gekonnt an der richtigen Stelle und ersparen es Dir, um des Modebewusstseins willen Deine Würde zu entblößen. Denn was wir auch als Fashionista nie vergessen sollten ist der Fakt, dass unser Körper ein Tempel ist und wir diesen auch wie einen behandeln sollten. Ein Tempel ist kein Markt- oder Schauplatz, wo Handel betrieben wird. Kein Ort, wo man die eigenen Produkte in den Himmel loben muss, um Erfolg zu bekommen. Wo man rein sich selbst anpreist.

Ein Tempel ist ein Ort der Anbetung, wo man den Blick von sich wendet hin zu dem, den man als das Höchste, als seinen Gott, anbetet. Wenn wir uns nicht als eines Tempels würdig erweisen, wird ER in uns auch nicht Wohnung einnehmen. Und das wäre für den Erhalt der eigenen Eitelkeit ein zu großer Verlust! Never forget! Mode ist wirklich so ein schönes Instrument, um sich im wahrsten Sinne des Wortes in Schönheit zu kleiden, aber im Endeffekt geht es im Leben doch um so so viel mehr, als um all die Äußerlichkeiten, die wir eines Tages alle abgeben müssen. Die von uns abfallen werden wie Staub. Zerfallen zu Staub. Nur um in eine noch viel größere Dimension überzugehen.

Sehr passende und gute Gedanken zum Thema kannst Du übrigens auch bei der lieben Christina Walch oder Mikiza nachlesen. Hab ganz viel Freude beim Ausprobieren, Stylen und Kombinieren und sei Dir stets sicher: Deine Schönheit hängt dennoch nie von der Wahl Deiner Kleidung ab. Sie wurde Dir ganz persönlich ins Herz gelegt und niemand wird sie Dir je nehmen können!


© Cover Photo by Nathan Anderson on Unsplash

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