Hinter uns liegt ein ganz anderes, aber doch wundervolles Weihnachten. Wie auch sonst, wenn man sich bereits Monate vor dem eigentlichen Fest den Kopf über mögliche Geschenke zerbricht und tagelang mit Einpacken beschäftigt ist. Einpacken – das ist heute mein Stichwort. Denn wie bei Geschenken zählen eben doch nicht nur die inneren Werte.
Es ist jedes Jahr die gleiche Prozedur: die Weihnachtsvorbereitungen beginnen im September, obwohl das eigentliche Fest ruckzuck vorbei ist. Verständlich, wo man doch ein möglichst schönes, prunkvolles und unvergessliches Fest erleben möchte – keine schönen Feste ohne gute Vorbereitung. Und naja, auch wenn das nicht der eigentliche Sinn von Weihnachten (das Fest, an dem wir daran denken, dass Gott sich uns geschenkt hat) ist: Geschenke sind einfach nicht wegzudenken! Es bereitet wirklich unglaubliche Freude, zu schenken und selbst beschenkt zu werden, was? Dabei macht man sich nicht nur Gedanken darüber, was dem Anderen größtmögliche Freude und Nutzen beschert, sondern bereits die Verpackung und Beschriftung sollen Bände über den zu erwartenden Inhalt sprechen. Wer öffnet schon gerne eine Überraschung, die in einem alten Karton verstaut ist? Da greifst Du doch viel eher zu dem Präsent, das mit buntem Papier, Blumen und hübschen Schleifen sowie Schnüren eingewickelt ist, richtig?
Die inneren Werte zählen! Wahre Schönheit kommt von innen! Das höre ich nicht selten, gerade in christlich geprägten Kreisen. Und da steckt viel mehr Wahrheit dahinter, als uns bequem ist, ja. Aber am Beispiel der Weihnachtsgeschenke siehst Du sicher, dass eine schöne Verpackung doch irgendwie dazugehört. Niemand würde dem Hochzeitspaar einfach eine alte Schachtel überreichen, die man zur Not aus dem Dachboden hervorgekramt hat, um die Gaben noch schnell einzupacken. Oder anders gesagt: wer sagt, dass sich eine Frau verstecken müsse, weil es mit der inneren Schönheit doch eh schon getan ist? Jeder Mann freut sich, wenn sich die Partnerin für ihn herrichtet und aufputzt. Und das sollte viel mehr Alltag werden – finde ich. Denn das Innen und Außen gehören zusammen: ein schönes Herz verlangt geradezu danach, sich auch nach außen hin zeigen zu dürfen. Schönheit existiert, um bestaunt zu werden – nicht versteckt! Und Mode ist ein praktisches Instrument, mit dem wir Frauen genau das ausdrücken können – auch als ChristInnen. Ist das nicht eine erfreuliche Nachricht? Ich würde mal sagen: auf die Kleider, fertig, lohooos!
SEI EIN GESCHENK!
Wer sich bei der Auswahl der Geschenke viel Mühe gibt, tut dies erst recht beim Geschenkpapier. Es gehört einfach dazu, Schönes in Schönem zu verpacken. Und auch Du bist ein Geschenk: ein Geschenk, das Gott dieser Welt gemacht hat. Ein Geschenk für Deine Eltern, Deine Geschwister, Freunde…
Du bist von Gott wundervoll geformt, mit ganz viel Liebe und Detailreichtum. Aber das mit der Verpackung ist etwas, was er uns überlassen hat – seit wir nach dem Garten Eden nicht mehr nackt herumlaufen. Wenn Du einmal begriffen hast, wie wertvoll Du bist, wird es ein Leichtes sein, Dir eine schöne Verpackung zu überlegen für das Präsent, das Du für so viele bist. Lass Deine Verpackung, Dein Äußeres, Deinen Stil Bände sprechen – darüber, dass Du teuer erkauft und wertvoll bist!
DU BIST TEMPEL
Okay, das mag jetzt für den ein oder anderen etwas weird klingen, aber der christliche Glaube lehrt uns das: wir sind Tempel. Ein Tempel des heiligen Geistes. Oder in anderen Worten: unser Körper ist nicht einfach nur eine nette Hülle, die irgendwann zerfällt und daher quasi eh nur zweitrangig ist. Mein, Dein Körper ist das Zuhause meiner und Deiner Seele und somit auch ein Ort, an dem uns Gott begegnen möchte – denn ER ist ja mitten unter uns. Die Art und Weise, wie Du mit Dir und Deinem Körper umgehst zeigt, wie viel Dir an dieser Wahrheit liegt und wie viel Würde Du diesem Deinem Tempel zuschreibst. Klar, heutzutage wird irgendwo ein sehr ausgearteter Körperkult betrieben. Und ich möchte hier auch gar nicht dazu ermutigen, die eigene Gesundheit, Fitness und Co. zu vergötzen. Das ist, wie bei so vielen anderen Dingen im Leben, ein schmaler Grat und man muss den goldenen Mittelweg finden. Aber hey, lasst uns doch den krankhaften Bodykult in eine andere, vielversprechendere Richtung biegen. Seele und Leib sind eine Einheit und Einheit verlangt nach Gleichheit, nach Balance. Oder in anderen Worten: schätze Deinen Körper, seine Funktionen und Einzigartigkeit nicht minder als Deine Seele und ihre Bedürfnisse! Mache doch mal wieder Generalputz in Deinem Tempel! Ein neuer Fassadenanstrich alias Ausmisten und Auffrischen Deiner Garderobe hat noch keinem Haus geschadet – so sicher auch nicht Deinem Seelenhaus.
MARKENZEICHEN VON HÖCHSTER INSTANZ
Was ist der Unterschied zwischen einem Markenpulli und einem anderen aus einem Billigdiscounter? Der Preis, richtig. Und nicht nur das: in aller Regel kannst Du auf den ersten Blick ausmachen, welcher Pullover welcher ist. Nicht selten prangert auf der Vorderseite von Ersterem ein großer Druck mit dem Namen des Designers oder lässt sich durch irgendwelche speziellen, für diese Marke typischen Details erkennen. Der andere Pulli hingegen bleibt einfach ein No-name Oberteil – einer unter vielen, ohne wesentliches Erkennungsmerkmal und besonderen Wert für seinen Träger.
Nein, ich bin kein Verfechter von Markenklamotten, ich will auf etwas ganz anderes hinaus: Markensymbole, Etiketten und Aufkleber tragen immer eine Botschaft bzw. den Namen ihres (Mode-) Schöpfers. Sie tragen diese Botschaft unübersehbar in die Welt hinaus und schreien damit förmlich nach Aufmerksamkeit. Und weißt Du was: auch wir sind wie Etiketten, wie Markensymbole und tragen eine Botschaft. Wir sind Gottes Leuchtturm in einer Welt, die IHN schon fast vergessen, IHN in den letzten Winkel des Wahrnehmbaren verdrängt hat. Gott bedient sich unser, um sich einen Namen zu machen und SEINEM Reich auf dieser Erde den Anfang zu setzen. Aber dieser Plan geht nur auf, wenn wir bereitwillig mittun. Daher darf, nein soll man uns auf den ersten Blick ansehen, zu wem wir gehören, wer unser Schöpfer ist und wie viel Wert und Würde uns daraus folgernd zuteil wird! Im besten Fall werden uns die Leute ansehen, mit einem oh oder einem ah, und langsam aber sicher verstehen, dass ein Leben mit Gott vielleicht doch nicht so fad ist, wie sie es sich ausgemalt haben. Und wie wird das besser erkenntlich als durch fröhlich-schöne Kleidung, die den Wert des Trägers und dessen unantastbare Würde auf kreative Weise verbildlicht. Oder lassen wir die Metaphorik der Kunst sprechen: ein wahres Meisterwerk von Gemälde steckt man ja auch nicht in den letzten, von Holzwürmern durchbohrten Bilderrahmen – weil es ja eh nur auf das Bild an sich ankommt – sondern in den, der schmuckvoll gearbeitet dem Kunstwerk ein Übriges tut. Ein äußerlich attraktiver Mensch ist und bleibt ein wahrer Augenschmaus, denn keiner ist schöner als der, der voll und ganz Ja zu sich sagt und dem durch einen selbstbewussten Stil Ausdruck verleiht.
WORT ZUM SCHLUSS
Ihr Lieben, wahrscheinlich habe ich mich in dieser Serie in manchen Punkten unzählbar oft wiederholt. Aber damit wollte ich Dich alles andere als langweilen – im Gegenteil! Vielleicht ist es ja das erste Mal, das Du in Sachen Mode christliche Aspekte entdecken konntest und nun wieder mehr Freude daran findest. Ich wünsche mir einfach, dass unser Glaube nicht nur aus Gedanken, Worten und Gebeten besteht – was unbestreitbar sehr wichtige Bausteine eines Glaubenslebens sind – sondern, dass dieser sich in unseren Taten, Meinungen und kleinen Wirkungskreisen widerspiegelt. Glaube ist nichts, was Du in Deinen eigenen vier Wänden mit Dir und Gott allein auszumachen hast – das kann zwar gerade am Anfang besonders wichtig sein. Aber echter Glaube verlangt immer danach, sich entfalten und nach außen hin zeigen zu dürfen. Für uns Christen, die wir in der Welt stehen, wäre es unglaublich schlechte Propaganda, mit traurig-mausgrauer Erscheinung durch die Stunden und Tage zu huschen. Wisse um Deinen Wert, um das, was Dich und ganz besonders Deinen Körper als Tempel so besonders macht und scheue Dich nicht, Dich entsprechend zu kleiden! Wie kann man als Frau Lebensfreude besser ausdrücken als durch eine verrückt-bunte Garderobe? Und ein Leben mit Gott ist nun mal ein Leben in höchsten Freuden! Gerade diese Botschaft sollen alle Menschen erfahren: dass sie dazu berufen sind, ein Leben zu haben, eines in Fülle! Warum Lebensfülle also nicht in allen Lebensbereichen? Nun, last but not least, am Ende meiner sich wie ein Kaugummi hinziehenden Ausführungen wünsche ich Dir viel Freude beim Ausprobieren und Dich-selbst-finden! Lass mich gerne wissen, was Dich am meisten angesprochen hat oder wozu Du noch Fragen hast. Mach´s gut!
Tja, lange genug habe ich gebraucht, aber nun ist diese Serie auch wieder zu Ende. Den Anfang hast Du verpasst? Dann wirf doch gleich noch einen Blick in die ersten beiden Teile, denn über Mode kann man eigentlich nicht genug quatschen, was?
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