Gläubig sein und trotzdem modebegeistert? Das widerspricht sich doch! Diese Meinung ist weit verbreitet, aber doch etwas weit hergeholt. Warum man als Christ sehr wohl Freude an Mode haben darf? Diese Frage ist einfacher zu beantworten als gedacht.

Entweder Du bist Fashionista, oder Du wirst heilig! Das mag eine absurde Wahl sein, aber so kommt es mir manchmal vor, wenn man in christlichen Kreisen über Mode reden oder aber dem Glauben fernstehenden Freunden erklären möchte, warum ein Leben mit Gott vergleichbare Attraktivität besitzen sein kann wie die Models auf den Laufstegen dieser Welt sie für unzählige Modeagenturen haben. Leider wird das Klischee, dass christliche Frauen gefühlt nur mit Wollsocken in durchgelatschten Birkenstock und einem Kartoffelsack bekleidet durch die Gegend laufen müssen – so bisschen à la Hausfrau, Köchin und altes Mütterchen – in den eigenen Kreisen auch noch unterstützt. Nichts für ungut – ich habe nichts gegen Wollsocken, im Gegenteil: sind die besten zu Hause oder in den doch sehr weit anliegenden Dr. Martens und eine top Erfindung gegen kalte Füße! Auch für Birkenstock hege ich eine viel zu große Liebe, als dass ich sie nicht mehr tragen würde. Meine größte Wertschätzung gilt allen Hausfrauen und Müttern, die so viel Lebenszeit opfern, um vor dem heimischen Herd und Co. zu stehen und die Familie zu versorgen.

Alles klar soweit? Gut, denn meine Botschaft ist eine andere: wer oder was sagt, dass eine Frau, nur weil sie an Gott glaubt, sich nicht schön anzuziehen habe? Dass sie sich verstecken müsse oder diese Form der äußerlichen Schönheit dem Ziel, heilig und gottesfürchtig zu leben, nicht gerecht werden würde? Mode und Glauben lassen sich nicht vereinen – das scheint die festgenagelte Überzeugung zu sein. Und leider ist diese so fest in den Köpfen verankert, dass sich Menschen kopfschüttelnd von allem christlich Angehauchten abwenden, weil man dies und das nicht dürfe und dieses die-Bluse-immer-bis-zum-Hals-zuknöpfen und die-Röcke-mindestens-bodenlang-wenn-nicht-länger so manchem hart vor den Kopf stößt. Irgendwie ganz zurecht, auch wenn ich mit meinen Beispielen natürlich etwas übertreibe.

Hier dürfen wir wieder einmal ein bisschen aufräumen – in unseren Denkweisen und Schubladen, in die wir bestimmte Personengruppen viel zu schnell stecken, auf dass sie da nie wieder herauskommen mögen. Warum Gott es feiert, wenn Du in Deine Garderobe genauso viel Enthusiasmus steckst wie in Dein Gebetsleben, darüber wollen wir jetzt ein bisschen plaudern. Denn nur, weil Du Christ bist, hört nicht alles Schöne, was uns dieses irdische Leben bietet, mit einem Mal auf – im Gegenteil!

Achja, und weil ich mich oft nicht so kurz halten kann, der Inhalt der vielen Worte deshalb aber alles andere als nicht lesenswert ist, bekommst Du die Gedanken dazu häppchenweise – in drei Beiträgen, von denen der hier der erste ist. Warum? Damit Du die Zeilen auch gerne und ohne Überforderung liest! Schnapp Dir n Käffchen und lass uns über Mode quatschen – eine der doch recht schönen Sachen auf dieser Welt, was?


LEBEN IN FÜLLE? ABER JA DOCH!

Gleich noch einmal eine Klarstellung: ich will nicht dazu aufrufen, sich überhaupt keinen Kopf darüber zu machen, auf welche Art man sich kleidet und was das mit dem eigenen Wert, der eigenen Würde macht! Oder anders gesagt dazu, dass man jetzt erst recht halbnackt auf den Straßen dieser Welt herumtanzen soll, nur um zu beweisen, dass Christen Stil haben und genauso in sind! Das, was ich mir wünsche, ist, dass wir aufhören mit diesem Pharisäertum: also damit, ständig irgendwelchen (von Menschen aufgestellten) Regeln gerecht werden zu müssen, um letztendlich auch Gott gerecht zu werden. Hier gibt es eine gute und eine schlechte Nachricht – die schlechte zuerst: Du und ich, egal ob gläubig oder nicht, werden Gott nie gerecht werden! Wir sind nun mal Sünder und auf Erlösung angewiesen. Aber die gute: Gott will nicht, dass wir uns tagein tagaus für IHN abbuckeln, um irgendetwas zu erreichen, dass wir eigentlich gar nicht haben können. Gott will für uns Leben – und zwar so richtig in Fülle! Das bedeutet auch, dass wir uns nicht von allen weltlichen Freuden abzuwenden haben, sondern dass wir, ganz im Gegenteil, darin gewissermaßen Erfüllung finden und diese Dinge dankbar als Geschenk annehmen dürfen! Nicht zu vergessen: hundert prozentige Fülle werde ich erst dann erfahren, wenn ich Gott mit im Boot habe. Denn ER ist die Fülle!

REPRÄSENTANTEN DER SCHÖNHEIT

Wir Christen glauben, dass wir als Ebenbilder Gottes geschaffen sind, also IHN gewissermaßen widerspiegeln sollen und dürfen. Mann und Frau tun das jeder auf seine bzw. ihre eigene Weise. Wir Frauen verkörpern dabei in erster Linie die zarten, einfühlsamen und schönen Seiten unseres Schöpfers. Und da wir nun mal Menschen mit einem vergänglichen Körper und einem für Ästhetik sehr empfänglichen Auge sind, so macht es eigentlich auch nicht anders Sinn, als diese Schönheit äußerlich zu zeigen – sprich, sich mit schönen Dingen zu umgeben, kreativ zu sein UND: ja genau, sich schön und bewusst zu kleiden! Ich brauche mich nicht verstecken oder mich davor fürchten, gesehen zu werden! Frauen haben es gewissermaßen zur Aufgabe, sich (für den eigenen Mann) und zur Freude vieler anderer herauszuputzen – und das nicht nur an Festtagen! So mancherorts wird gesagt, dass die Frau der Schmuck eines Mannes bzw. ihrer Familie (oder im Allgemeinen ihres Umkreises) ist. Dem sei auch so! So macht dieses dressing myself up doch auf eine ganz neue Weise Freude, was?

SCHÖNHEIT KOMMT VON INNEN

Dieses Sprichwort hört man gerade in christlich gesinnter Umgebung ziemlich oft. Und ich muss sagen, dass ich es schon gar nicht mehr hören kann! Warum? Nun ja, ich stimme der Aussage vollends zu! Menschen, die ein schönes Herz haben, sind einfach umwerfend! Außerdem: Oberflächlichkeit und jemandem-mal-schnell-einen-Stempel-aufdrücken sind ein No-Go! Aber trotzdem finde ich, dass dieses von innen nach einer Ergänzung schreit – nach einer weiteren Präposition, weil es sich sonst grammatikalisch etwas holprig bzw. fast unvollständig anhört. Müsste es nicht viel mehr lauten: Schönheit kommt von innen und geht nach außen? Schönheit möchte wahrgenommen, gesehen, entdeckt werden und bleibt nie an nur einem Fleck. Schönheit verlangt nahezu danach, sich explosiv ausbreiten zu können und endlich an die Oberfläche zu treten. Deshalb bedingen sich diese innere und äußere Schönheit irgendwo: ein edles Inneres ziert einen jeden, aber dabei darf es nicht bleiben! Lasst uns das nach außen zeigen, uns mittels Mode und Stil ausdrücken. Die Welt soll sehen, was sie an uns hat: einen wundervollen Menschen, dem niemand gleicht und der auf eine ganz einmalige Weise leben darf.

THE END – zumindest von Teil 1. Sei gespannt auf das, was es zu diesem Thema noch zu sagen gibt! Hab einen wundervollen Tag!

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